Anerkannter Träger der freien Jugendhilfe  

 

Projekte im Hort der 32. GS

Hier finden Sie eine Übersicht über einige unserer Hortprojekte
 
Projekte des Hortes der 32. Grundschule „Sieben Schwaben“
 
Projekt „Auch Demokratie will gelernt sein“

Seit mehreren Jahren engagiert sich unser Verein KINDERLAND-Sachsene.V. im Bereich der interkulturellen Bildung für Kinder und Jugendliche. Bisher haben verschiedene Begegnungen im Jugendbereich stattgefunden. Erstmals erhalten nun auch interessierte Hortkinder unserer Einrichtung die Möglichkeit, interkulturelle Erfahrungen zu sammeln. Die Partnerschaft von KINDERLAND-Sachsen e.V. mit der "Lique de l'enseignement" in Besancon (Frankreich) eröffnete uns die Beteiligung an dem von der Robert-Bosch-Stiftung geförderten Ideenwettbewerb "On y va - Auf geht's". Kinder unseres Hortes und Kinder der Grundschule in Mamirolle beteiligen sich an diesem Projekt unter der Überschrift "Auch Demokratie will gelernt sein". Ziel ist die Erstellung eines deutsch-französischen Kamishibai. Finanziell unterstützt wird dieses Projekt zudem vom Deutsch-Französischen Jugendwerk.
 
Kamishibai - was ist das:  
Ein Kamishibai ist als eine japanische Kunstform zu verstehen. Man bezeichnet es auch als Papiertheater. Früher reisten Menschen mit einem Fahrrad in kleinere Dörfer und erzählten den Bewohnern, zumeist Kindern, unter Verwendung von Bildern verschiedene Geschichten. Diese Bilder wurden in einem Holzrahmen präsentiert, welcher auf dem Fahrrad befestigt war. Die Erzähler erhielten ihren Lohn nicht durch das Kassieren von Eintrittsgeldern, denn die Vorstellungen waren kostenfrei, sondern durch den Verkauf von Süßigkeiten. (vgl. Schüler, Holm (2009): Sprachkompetenz durch Kamishibai. Dortmund, KreaShibai.de) 
 
Der erste Schüleraustausch
 
Im Februar 2012 starten die Vorbereitungen für die gemeinsame Geschichte, ein Schüleraustausch wird geplant. Wir werden im April für eine Woche nach Frankreich fahren, damit wir an unserer gemeinsamen Geschichte arbeiten können. Dafür heißt es jede Menge zu organisieren und zu planen. Im März 2012 fahren Frau Müller und Frau Gnichwitz nach Mamirolle, um mit der Partnerschule das Programm und die Übernachtungen zu besprechen.
 
Endlich ist es soweit: Am 12.04.2012 fährt unsere Projektgruppe nach Mamirolle. Wir freuen uns auf die erste Begegnung mit den französischen Kindern, deren Eltern  und Projektbegleitern. Wir möchten unsere ersten Ergebnisse präsentieren und können es kaum erwarten, an unserer gemeinsamen Geschichte zu arbeiten.
 
Wir sind in Mamirolle ... und werden ganz herzlich von unseren Gastfamilien empfangen. Wir stellen uns sogar in der französischen Sprache den Familien vor. Es ist alles ganz schön aufregend, so weit weg von daheim und so viel Neues und Spannendes ... und die erste Nacht in einer anderen Familie.
 
Morgens treffen wir uns immer in der Schule. Zunächst heißt es erst einmal kennen lernen. Wir sind anfangs noch etwas zurückhaltend, aber merken ganz schnell, dass es gar nicht so schlimm ist, wenn man die Sprache des anderen Landes nicht  oder nur ein wenig sprechen kann. Denn unser Gesicht und unser Körper sagen ganz viel über uns aus, zeigen den anderen, was wir fühlen und schließlich können wir auch noch Dinge aufmalen, wenn wir überhaupt nicht weiter wissen. 
Wir nehmen sogar am Unterricht teil. Im Sportunterricht wird Handball, Hase und Jäger, Steh geh gespielt ... und wir stellen fest, dass wir die gleichen Spiele kennen. Im Mathematikunterricht ist es fast so wie bei uns, nur die schriftliche Multiplikation wird anders gerechnet, aber auch das kriegen wir.
Spannend war dann der Deutschunterricht. Für uns ist Deutsch die Muttersprache und es kam uns etwas komisch vor, alles wird ganz langsam gesprochen. Aber eigentlich auch logisch, denn die französischen Kinder lernen Deutsch so, wie wir eine andere Sprache lernen. Es hat aber trotzdem viel Spaß gemacht, denn das Buch war sehr lustig, welches die Deutschlehrerin mitgebracht hatte ("Wir gehen auf Bärenjagd" - eins in der französischen Sprache und eins in der deutschen Sprache).
Und natürlich haben wir ganz viel an unserem Kamishibai gearbeitet. Gegenseitig haben wir unsere Geschichten vorgestellt und finden die französischen Geschichtenanfänge richtig lustig. Und dann haben wir angefangen Figuren zu entwerfen, zunächst als Skizzen und später dann größer und mit Acrylfarben. Und wir wissen jetzt auch, wie wir beide Geschichten miteinander verbinden und eine gemeinsame entstehen lassen. Mehr wird hier aber noch nicht verraten, erst wenn alles fertig ist. ;-)
 
Die Orte Mamirolle und Besancon konnten wir auch ein wenig erkunden. In Besancon waren wir sogar im Kunstmuseum. Dort gab es eine tolle Ausstellung über Ägypten, viele interessante Fotos von Mexiko und auch tolle Bilder bekannter Künstler zu sehen ...und wir haben uns Ideen geholt, welche Techniken zum Gestalten von Bildern genutzt werden können.
 

 
Projektverlauf:
Gegenseitiges Kennenlernen und Auseinandersetzung mit dem Demokratiebegriff
Im Oktober 2011 finden sich 12 interessierte Mädchen und Jungen unseres Hortes im Alter von 8 bis 10 Jahren zusammen und tauschen sich über ihr Verständnis von Demokratie aus. In dieser Phase steht auch eine erste Kontaktaufnahme mit der französischen Partnergruppe im Vordergrund. Mit Steckbriefen über sich, unseren Hort und unsere Heimatstadt stellt sich unsere Gruppe den französischen Kindern vor. Briefe und Emails werden geschrieben. Die Kinder und deren Eltern lernen an einem Nachmittag die Projektkoordinatorin Marie France le Glaunec kennen. Sie stellt unserer Projektgruppe die französische Projektgruppe näher vor.
Unsere Geschichte entsteht
Im November 2011 beginnen die Kinder unsere Geschichte zu schreiben, denn zunächst werden parallel eine deutsche und eine französische Geschichte entstehen. Nach der Einigung auf ein gemeinsames Thema, der Verständigung zu den Personen und dem Ort des Geschehens verfassen die Kinder einen Szenenablauf. Anschließend entwerfen sie zu jeder Szene eine entsprechende Illustration.
 
Im März 2012 haben wir es geschafft: unsere Geschichte ist fertig und alle 13 Szenenbilder sind gestaltet. Sie können gedruckt werden. Jetzt heißt es fleißig üben, denn wir möchten diese Geschichte anderen Kindern und Erwachsenen präsentieren.


Der zweite Schüleraustausch - Besuch aus Frankreich

Es ist Juli 2012 ... nur noch wenige Tage und wir bekommen Besuch aus Frankreich, denn die französischen Projektguppe kommt nach Dresden. In Frankreich haben schon die Ferien begonnen und wir haben noch zwei Schule.
Von April bis Juli haben wir noch fleißig an unseren Kamishibais gearbeitet. es sind noch drei Traumszenen in unser Kamishibai eingearbeitet wurden. Dafür mussten die Texte geschrieben und die Szenenbilder gemalt werden. Hier schon einmal eine Kostprobe:
 
 
 
In der Schule
Am Mittwoch treffen wir uns in der Schule. Die französischen Kinder sind noch etwas müde, denn bei uns beginnt der Unterricht bereits 7:40 Uhr. Dafür haben wir aber auch nur bis spätestens 13:30 Uhr Unterricht und anschließend beginnt unsere Freizeit und wir können ganz viel spielen.
Wir beginnen den Tag mit einigen lustigen Spielen, bevor wir dann unsere Schule zeigen.
 
Die französischen Kinder sind sehr beeindruckt von unserem großen Schulhaus. Es lernen insgesamt 186 Kinder in den Klassen 1 bis 4 hier. Interessiert schauen sie sich alles an und stellen so manche Frage: Was sind das für Tafeln an den Türen, mit den Fotos aller Kinder drauf? Dürft ihr in der Schule essen und trinken? Warum sind eure Pausen so kurz? Dürft ihr allein draußen spielen? ... Auch sie machen die Erfahrung, dass es viele Unterschiede in unseren Schulen gibt. 
Gemeinsam erleben wir eine Deutschstunde in der Klasse 4b. Frau Schanze, die Klassenlehrerin und die anderen Kinder haben sich schon sehr auf den Besuch gefreut. Sie haben eine Collage zur Begrüßung der Gäste angefertigt.
Am Nachmittag heißt es dann das erste Mal gemeinsam für die Präsentation proben. Die Rollen müssen noch einmal eingeteilt werden, die Kulissen werden aufgebaut und die Texte markiert.
 
Unsere Heimatstadt Dresden
Am Donnerstag heißt es dann Unterricht einmal anders: Wir zeigen unseren Gästen unsere Heimatstadt Dresden. Felix unterstützt uns dabei. Er weiß viele interessante Dinge über die historischen Gebäude und Sehenswürdigkeiten zu berichten.
 
Wir gehen zur Semperoper, besichtigen den Fürstenzug, den Zwinger und bestaunen auch den Daumenabdruck von August dem Starken im Geländer der Brühlschen Terrasse.
Leider meint es das Wetter nicht ganz so gut mit uns, immer wieder beginnt es heftig zu regnen. Aber wir lassen uns unsere gute Laune nicht verderben und nutzen die freie Zeit in unserer Schule zum Proben. Außerdem werden wir am Samstagnoch einen gemeinsamen Ausflug unternehmen. Wir werden mit einem Schaufelraddampfer nach Pillnitz fahren, den Schlosspark besichtigen, ein wenig wandern und so viel Zeit miteinander verbringen.
 
Die erste öffentliche Präsentation
Die Spannung steigt ... es ist Freitag, der 13.07.2012 - der Tag der ersten öffentlichen Präsentation. Familien, Behörden und die Presse sind eingeladen.
Haben wir uns den Termin richtig überlegt? Es ist Freitag der 13. - UNSER GLÜCKSTAG, denn wir sind gut vorbereitet. Das Zimmer muss noch vorbereitet werden, die Kulissen werden nun richtig aufgebaut. Und dann startet noch einmal eine Generalprobe. Alles klappt.
So sieht es übrigens hinter den Kulissen aus:
 
Vor den Kulissen sind während der Aufführung nur Shenja als Erzähler und Clemence als Assistentin zu sehen.
 
Clemence wird immer die Szenenbilder aus dem Kamishibai ziehen und diese dann Shenja übergeben.
Die Spannung steigt und unsere Aufregung auch. Es ist 14:00 Uhr, das Zimmer hat sich mit den Gästen und Zuschauern gefüllt.

Shenja, Carolina und Lea begrüßen die Gäste und dann kann es los gehen.
 

 
Zunächsten präsentieren wir die deutsche Kamishibaivariation in 16 Szenen. Die drei beinhalteten Traumszenen werden außerdem noch in französischer Sprache vorgetragen.
 
Anschließend stellen wir auch noch vier französische Kamishibaiszenen vor.
 
So haben wir uns nach der ersten öffentlichen Präsentation gefühlt. Weitere Auftritte sind in Planung.